… und zwar jede Menge! Mittlerweile kennt jeder halbwegs ambitionierte Radfahrer zumindest von Hören-Sagen, diese oder eine ähnliche Plattform zum trainieren. In Zeiten von Homeoffice, geschlossenen Locations ist das auch eine schöne, spielerische Möglichkeit Indoor zu trainieren. Ebenso im Winter, die meisten setzen sich ja nur bei schönem Wetter auf das Rad und fahren Outdoor.

Für Zwift benötigt man die Software, welche für den Mac, Windows, iPad, Android, AppleTV verfügbar ist. 64Bit_ARM Prozessoren werden noch nicht (nativ) unterstützt (13.05.21), läuft auf meinem M1 Mac, Windows System, iPad bisher ohne nennenswerte Probleme.
Weiterhin benötigt man einen Trainer, es werden viele Arten unterstützt, von herkömmlichen „statischen“ Rollen, bis hin zu Hightech Ergometern. Es gibt in diesem Bereich eine riesige Auswahl. Angefangen habe ich mit einer statischen Rolle von Elite für 70 €, eine Menge an Sensoren gekoppelt (BT und Ant+), Software gestartet, und ab die Fahrt.
Das ganze System kann Smart sein, d.h. smarte Trainer stellen sich je nach Gegebenheit selbstständig ein. Pedaliere ich eine Steigung hoch, stellt sich der Widerstand automatisch ein, geht es bergab, rolle ich einfach. Fahre ich im Windschatten einer Gruppe, bin ich bei gleicher Leistung ein paar km/h schneller. Das macht echt Spaß. Mit der statischen Rolle und Sensoren ist der Widerstand manuell einzustellen, nur die Geschwindigkeit wird vom Spiel an die Gegebenheiten angepasst. Geht auch, ist aber natürlich nicht ganz so cool.
Das Spiel
Zwift besitzt einen „Gaming-Charakter“, die Strecken und Avatare sind nicht besonders realistisch. Alles ist animiert, aber dafür, wie ich finde, ziemlich gut. Man kann sich sehen, die nächsten 100 Fahrer um sich herum, und hat tolle Landschaften einer Fantasiewelt oder nachgebaute reale Strecken, z.b. Alpe d`Huez in der Fantasiewelt von Watopia. Es gibt einige unterschiedliche Welten, z.B. Watopia (eine karibisch angehauchte Fantasiewelt mit hohen Bergen, einer Vulkandurchfahrt, einem Dinopark, etc.), Innsbruck, London, Frankreich und ein paar Eventstrecken, welche nur in einigen Veranstaltungen erreichbar sind.
Während der Fahrt kann man sich die Leistung, Puls, Kilometer, noch zu absolvierende Entfernung und solcherlei Dinge anzeigen lassen. Zwischendurch gibt es Sprints und Bergwertungen, welche mit einer Statistik dargestellt werden, Gesamtabschneiden in der ausgewählten Gruppe, Vergleich deiner Leistungen der letzten 30 Tage und so weiter. Ich persönlich stehe darauf zu sehen, wo stehe ich und habe ich sogar eine Verbesserung erwirkt?!
Die Community ist sehr groß, Rennen, Gruppenfahrten, Training – man ist nie allein. Es gibt einen Eventkalender, dieser kann über die Companion-App aufgerufen (iOS und Android, als mobile App) werden, und man kann sich bequem einloggen. Das Event wird auf Wunsch auch in den Kalender transferiert. Fast alle Fahrten sind unterteilt in Kategorien, A-E und Damen. Manchmal auch in Altersklassen oder in Entfernungsklassen. Seine Kategorie kann man herausfinden indem man einen FTP Test macht, oder sich diesen aus einer anderen App holt (z.B. Strava). Errechnen kann man diesen auch. Ich kann 20 Minuten lang 200 Watt treten, dabei wiege ich 100 kg; W/kg ist die Einheit, die hier verwendet wird. 200 W / 100 kg = 2,0 W/Kg. Ist ein erster Ansatz. Fahre ich einige Rennen mit, wird Zwift diesen, auf Nachfrage, anpassen.
Workouts
Auch das erstellen eigener Workouts ist möglich, ebenso das Nutzen vorgefertigter Workouts. In diesen fährt man, wenn man möchte, nach Vorgaben, oder im Erg-Modus, wobei der Smarttrainer immer die vorgegebene Leistung eigenständig einstellt. Es gibt eine Menge guter Workouts, für FTP Verbesserung, schnelles Fettverbrennen, Intervalle usw.
Rennen
Natürlich kann man sich auch in Rennen messen, das brauchen verspielte Männer nun auch wirklich. Auch hier wird in Leistungsklassen unterteilt. Es hält sich kaum einer daran. In Klasse C und D sind die meisten über ihrer Einstufung unterwegs, teils weil man mitgerissen wird, oder weil es Bock macht mal vorne mitzufahren. Möchte man eine reelle Auswertung, sollte man mal auf zwiftpower nachschauen, dort wird alles gefiltert und die „falsch eingestuften“ Mitfahrer werden dort disqualifiziert.
Meinung
…muss man sich selber bilden. Draußen fahren ist das absolute DingDong, aber der Aufwand ist nicht immer machbar. Arbeit, Kids, Winter, Motivation, Ausreden, man findet immer einen Grund nicht draußen auf dem Rad zu sitzen.
Indoor, schnell die Kiste aufgestellt, Hose an, Handtücher und Wasser und schon ist man unterwegs. Luxus für mich. Dabei kann ich Musik hören, irgendeinen Mist im Fernsehen schauen oder mich in den Welten verlieren. Zudem ist es Training, draußen fahre ich meistens Pendelstrecken, Berge, Wind und schlechte Wege, da kann man nicht wirklich trainieren, da will ich nur ankommen. Zwift ist ein gutes Training, ob Berge, Grundausdauer, Sprint, man kann sich für die Szenarien fit fahren. Leider braucht man dafür auch Motivation und es ist echt anstrengend, der Schweiß fliest in Strömen.
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