Allgemein / Bürgermeister / Verkehr · 11. Mai 2021 0

Wie stehen die Kandidatinnen zum Thema Rad

Die Wahlflyer der Kandidatinnen müssen für den schnell abgelenkten Bürger prägnant, übersichtlich, verständlich und in Ansätzen informativ sein. Daher ist es sehr schwer alle Inhalte darzustellen. Weitere Informationen findet man, falls man den sucht, auf den Webseiten der Kandidatinnen oder im online Wahlprogramm. Neben DSDS, Dschungelcamp und Temptation Island, unterbrochen von der Sportschau hat man verständlicherweise kaum Zeot sich damit auseinander zu setzen.

Trotzdem haben mich die nachfolgenden Fragen brennend interessiert und ich mailte diese, denen die ich subjektiv als Bürgermeister bevorzugen würde.

Die Antworten auf die gestellten Fragen:

  1. Sind Sie, oder Mitglieder ihrer Familie selbst auf dem Rad unterwegs (mehr als 1000 km/a)?
  2. Welche konkreten Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit vor allem für Fußgänger und Radfahrer stoßen sie im ersten Jahr ihrer Amtszeit an?
  3. Werden Sie – persönlich – an Veranstaltungen, wie z.B. Schönaich Radelt, Radsternfahrt, Critical Mass etc. teilzunehmen?
  4. Subjektiv werden vor allem Radfahrer in vergangener Zeit immer weiter bevorzugt, werde ich als Autofahrer zunehmend weiter benachteiligt, aufgrund eventueller Infrastrukturmaßnahmen, welche ihrer Meinung umzusetzen sind?

Michael Wieser

1. Ich selbst bin mit dem Fahrrad unterwegs und komme auf ca. 800 km/a.

2. An Gefahrenstellen Fußgänger und Fahrradfahrer durch fest installierte Verkehrsbarken schützen.

3. Ja, ich würde an Veranstaltungen teilnehmen, soweit diese ein gemeinnütziges Ziel erstreben und friedlich sind.

4. Ich denke, dass Radfahrer nicht bevorzugt werden, sondern auf dem Weg sind, unter Verkehrsteilnehmern an Gleichberechtigung zu gewinnen. Es wird oft jemanden geben, der sich von Infrastrukturmaßnahmen benachteiligt fühlt. Wichtig ist, dass unter allen Verkehrsteilnehmern Respekt und Verantwortung gegenüber dem Schwächeren gelebt wird. Werden von allen die Verkehrsregeln eingehalten, so benötigt es kaum Maßnahmen, von denen sich jemand beeinträchtigt fühlt.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Wieser

Anna Walther

Zu 1: Meine Familie und ich fahren gerne Fahrrad. Allerdings kommen wir bei Weitem nicht auf 1000 km/a. Ich bin mir allerdings der Bedeutung des Radfahrens für das Klima und die Gesundheit sehr bewusst.
Zu 2: Sollte ich als Bürgermeisterin von Schönaich gewählt werden, so werde ich
a) eine Radwegeschau mit den Betroffenen (ADFC etc.) durchführen, damit ich mir persönlich einen Eindruck von Defiziten der Schönaicher Straßen machen kann.
b) Ich würde gerne zudem einen Lärmaktionsplan für die Gemeinde in die Wege leiten, um eine sinnvolle und wirksame Geschwindigkeitsbegrenzung für Autos zu realisieren.
c) Darüber hinaus werde ich für notwendige Querungshilfen sorgen. Die konkreten Orte werden im Rahmen der Radwegeschau definiert.
d) Vermehrte Kontrollen der Falschparker auf Geh- und Radwegen.
e) Förderung von Radfahrstreifen und abgesenkten Bordsteinen.
f) Langfristig: Förderung von Fahrradstraßen.

Grds.: Fahrradwege müssen für das grundlegendste Sicherheitsgefühl frei von Hindernissen und breit genug sein.

Zu 3: Ja, sehr gerne!
Zu 4: Ein zu erarbeitendes zukunftsfähiges Mobilitätskonzept für Schönaich muss für ALLE Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ausgewogen und gut durchdacht sein. Es darf weder eine Bevorzugung noch eine Benachteiligung geben. Die Maßnahmen müssen transparent und nachvollziehbar sein.

Ich lade Sie herzlich ein, das Thema Radverkehr im Rahmen der anstehenden Ortsentwicklung einzubringen. Bei der Ortsentwicklung ist eine aktive Bürgerbeteiligung sehr erwünscht. Die Gemeinde ist auf die Meinung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen.

Markus Mezger

Ja, ich bin selbst viel auf dem Rad unterwegs und fahre – wenn immer es möglich ist – mit dem Fahrrad von Schönaich nach Stuttgart in das Wirtschaftsministerium (einfache Strecke ca. 20 KM). Nur in den kalten Wintermonaten fahre ich mit dem ÖPNV. Zudem fahre ich auch in meiner Freizeit sehr gerne mit dem Mountainbike und Rennrad. Von Schönaich mit dem Fahrrad an den Bodensee als Tagestour stellt für mich kein Problem dar. Empfehlen kann ich Ihnen hier den Hohenzollern-Radweg. Als Familie fahren wir ebenfalls sehr gerne gemeinsam Fahrrad. Nachdem Abitur war ich einige Zeit in Umbrien/Italien als MTB-Guide unterwegs.

Ich werde schnell das Thema sichere Schulwege und Übergänge für Jung und Alt angehen und hier für mehr Sicherheit sorgen. Auch konsequente Geschwindigkeitskontrollen im Ort will ich umsetzen. Mit der Ortsentwicklung muss gezielt dieses Thema mit einem übergreifenden Verkehrskonzept angegangen werden. Die Umsetzung wird sukzessive angegangen werden müssen. Sie finden in meinem Wahlprogramm weitere Maßnahmen, die wir aber nicht alleine als Kommune entscheiden können (Prüfung von verkehrsberuhigten Straßen mit Tempo 30 oder 40, ein Radwegekonzept und Fahrradwege durch den Ort). Daher will ich zu Ihnen ehrlich sein und keine falschen Wahlversprechen tätigen. Wichtig ist mir, die Bürgerschaft bei diesem Thema einzubeziehen.

Ja, werde ich. Insbesondere bei Schönaich Radelt.

4.    Für mich ist ein Miteinander zwischen Radverkehr und Autoverkehr wichtig. Wir sind eine sehr mobile Gesellschaft. Wir brauchen moderne Mobilität für alle (jüngere, berufstätige, weniger mobile,… Menschen).  Es kann für mich daher nur ein Miteinander geben.

Vielen Dank für die Antworten, ich habe mich sehr darüber gefreut 🙂

Update: Es ist Frau Walther geworden…